Lange Nacht der Spiele

Auf Grund der Corona-Pandemie sind die Spieleabende bis auf Weiteres ausgesetzt.

 

Lange Nacht der Spiele – zum Fünften (2019)

Mit Stift und Papier bewaffnet lauscht die Gruppe den Worten des Erzählers: „Die Vorbereitungen für die Party des Jahres stehen an, doch dabei scheint einiges gewaltig schief zu laufen. Schon als du den Ort des Geschehens betrittst, jagt dir ein kalter Schauer über den Rücken. Irgendwas stimmt hier nicht, aber was?“ In Raum 314 taucht die Truppe Unerschrockener in den nächsten Stunden ab, um der Sache auf den Grund zu gehen. Ein Stockwerk tiefer im Musiksaal geht es im Big Apple der 1960er-Jahre heiß her. Bei „Zug um Zug: New York“ will jeder mit seinen Taxis die begehrtesten Routen in Manhattan für sich beanspruchen und so den diesjährigen Turniersieg einstreichen. Nicht wesentlich entspannter geht es da an den Nebentischen zu, wo aufstrebende Wikinger, Kunsthändler und Ameisenköniginnen um die begehrten Siegpunkte buhlen. Ein Jammer, dass draußen schon der Morgen graut, immerhin gibt es noch tonnenweise Spiele, die unbedingt noch gespielt werden wollen…

Bereits gegen 18:30 versammelten sich erste Spieleveteranen vor den noch geschlossenen Glastüren des Musiksaals, um sich beim späteren Run auf die aushängenden Listen einen Platz sichern zu können – zu Recht, wie sich herausstellte, denn schon drei Minuten nach Öffnung der Pforten waren die ersten Listen angesichts der vielen attraktiven Angebote voll: Ein von Herrn Hainz aufgebauter und von der Technik-AG betreuter Escape Room, ein von Felix Böse (ehemaliger Schüler) erdachtes Rollenspiel sowie ein von Herrn Wagner organisiertes „Zug um Zug“-Turnier mit attraktiven Preisen.
Da die Vielzahl der Geschichten dieses Abends den Rahmen sprengen würde, sollen die nachfolgenden Fotos einen Eindruck vermitteln, welche Szenen sich zwischen 19:00 und 09:00 bei uns abspielten…

 

Lange Nacht der Spiele – around the Catan world (2018)

Fünf, vier, drei, zwei, eins, null! Fast zeitgleich trotten aus den Räumen 301 und 302 zwei Spieler, einer lautstark schimpfend: „Ich bin nicht bei den Roten! Wieso glaubt mir denn keiner!“ Aber zum Wohle des Präsidenten sollte man bei „Two Rooms and a Boom“ kein Risiko eingehen. Den Gang hinunter in den Musiksälen ist die Stimmung etwas entspannter. Hinten in der Ecke klackert der Ball am „Klask“-Tisch – jetzt nur nicht das 5:6 kassieren! In der Mitte schart sich eine größere Gruppe um einen Tisch und kommuniziert in feinstem Neusprech: „Viele Weiß Objekt Mit Liebe Für Frau“. Ach, es geht um Liebesbriefe!? Da muss man um 03:00 Uhr erst einmal draufkommen. Aber die Nacht ist ja noch jung und im Spieleschrank wartet noch so einiges darauf, gespielt zu werden.

Als besonderes Special war in diesem Jahr bereits zu Beginn ein „Catan Big Game“-Turnierbereich aufgebaut, bei dem ein auf mehrere Tische verteiltes Spielbrett sich kreisförmig schloss und darauf wartete, von 24 Teilnehmern besetzt zu werden, Herr Wagner in der Mitte. Dieser wuselte unablässig zwischen den einzelnen Tischen herum, genoss die dabei auftretende Hektik und fühlte sich nach eigener Aussage bei seinen Ansagen „wie ein Marktschreier auf dem Hamburger Fischmarkt“ – ein Eindruck, der sich von außen bestätigen ließ. Nach rund einer Stunde hatte sich Aaron Hermann gegen seine Konkurrenten durchgesetzt und sicherte sich so den ersten Platz.

Daneben weckten dieses Jahr taktische Miniaturenspiele großes Interesse und Herr Hainz wurde sowohl bei „Blood Rage“ als auch „Rising Sun“ in seiner Rolle als „Erklärbär“ und williger Mitspieler gefordert. (Aaron & Co, falls ihr das hier lest: Für eine Revanche in der nächsten Spiele-AG bin ich natürlich offen!) Derweil liefen unzählige andere Spiele parallel, die aufzuzählen hier den Rahmen sprengen würde; daher möchte ich an dieser Stelle auf die angefügten Bilder verweisen, damit Sie sich / Ihr euch selbst eines machen könnt. Aufgrund der mit der Vielzahl an Spielen einhergehenden Lautstärke weitete sich das Geschehen irgendwann auf andere Räume aus, wo Gruppen, die ein ruhigeres Ambiente bevorzugten, sich vor allem mit längeren und kommunikationslastigeren Spielen beschäftigten. Wer irgendwann zu müde war und geistig abschaltete, fand in „Klask“ eine willkommene Abwechslung, um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Zu später – oder früher, je nach Perspektive – Stunde fanden sogar noch zwei sehr nette und engagierte Ordnungshüter den Weg in unseren Spielsaal, da die Betriebsamkeit rund um Bau III natürlich nicht unbemerkt geblieben war; jedoch schienen sie von dem Event bereits gehört zu haben, denn sie fragten, ob „das hier denn die Lange Nacht der Spiele sei“. Nach Bestätigung unsererseits zogen die beiden kurze Zeit später zufrieden wieder ab.

 

„Klask“ erinnert an Airhockey (links), „Escape“ lädt immer wieder auch Ehemalige zum Spielen ein (mittig), und abgesehen davon hätte ich jetzt gerne 2 Kugeln Stracciatella (rechts) – grazie!

Insgesamt übernachteten fast 80 Teilnehmer in der Schule, wobei längst nicht alle den Weg in die mitgebrachten Schlafsäcke fanden, welche sich quer über den Bau III verteilten. So war es amüsant, die verschiedenen Schlafplätze am nächsten Morgen abzuklappern und in die müden, aber meist doch gutgelaunten Gesichter zu sehen, um zum Frühstück zu wecken und so gemeinsam die Veranstaltung zu beschließen.

 

Der Morgen danach …


Lange Nacht der Spiele – back to basics (2017)

Verlassen liegt das Schulhaus da und kündigt das lange Wochenende an. Mit einem Mal ist ein lautstarkes Fluchen zu hören, das über den Schulhof hallt. Es entspringt einem offenen Fenster aus Bau III. Bei näherem Hinsehen erkennt man eine Unmenge von Gestalten, die es sich im Musiksaal bequem gemacht haben – an verschiedenen Tischen werden Würfel gerollt und Karten geworfen, während sich am Rand des Raumes eine unbeteiligte Zuschauerin genüsslich eine Erdbeere in den Mund schiebt. Das ganze Szenario erinnert an das rege Treiben in einer Taverne und kommt der Gruppe entgegen, die sich bei „T.I.M.E Stories“ in genau einer solchen befindet. Eine andere Ansammlung von Personen schart sich derweil um eine Liste, um sich noch für ein Turnier einzutragen. Mal sehen, was der Abend noch für den ein oder die andere bereithält…

Mit dieser Einleitung starteten wir am 24.05. in eine neue „Lange Nacht der Spiele“. Dabei hatten wir uns – auch hinsichtlich der knapperen Planung, da ich im Vorfeld nicht an der Schule war – „back to basics“ auf die Fahnen geschrieben und diesmal auf besondere Extras verzichtet, abgesehen von der obligatorischen Verpflegung in Form von gerichteten Obsttellern, allerlei Süßkram und einer breiten Auswahl an Getränken bis hin zum frisch gemahlenen Kaffee. Zumindest konnten wir mit gemütlicher Dekoration (mit Dank an den Fantasy Stronghold aus LB an dieser Stelle) punkten und den wieder über 100 Teilnehmern zwei Turniere (mit Dank an Abacusspiele und Pegasus) anbieten, was begeistert aufgenommen wurde: Bei „NMBR 9“ konnte sich Oliver P. mit regelmäßigen Ergebnissen von über 100 Punkten gegenüber seinen Mitspielern behaupten und bei „Tides Of Time“ setzte sich das Duo Rebecca & Lena gegen Samara R. mit 74 Punkten im Finale durch (wobei auch hier zuvor die 100 Punkte-Marke geknackt worden war). Im letzteren Fall musste ein weiteres Duell klären, wer den Preis in Form des Spiels mit nach Hause nehmen durfte.


Man schenkt sich nichts…

Insgesamt standen mit einigen eigenen Spielen mehr als 200 Titel zur Auswahl, die eine breite Palette abdeckten – ob Strategieklassiker wie „Lords of Xidit“, „Spiel des Jahres“-Preisträger wie „Camel Up“, Kartenspiele wie das relativ neue „Red 7“ oder aufbaulastige Miniaturenspiele, es war für jeden etwas dabei. Eine Gruppe zog sich gegen Mitternacht sogar in angrenzende Räume zurück, um dort ungestört „Das Schwarze Auge“ spielen zu können, mit dem Hinweis zu meinem Alternativvorschlag „Betrayal at House on the Hill“, das „auch noch morgens zocken zu können“.

 

Lehrer, Schüler, Ehemalige an einem… pardon, drei Tischen

Zum ersten Mal – bei den vorherigen Ausgaben der LNdS war ich immer mit dem Liverollenspiel beschäftigt gewesen – erlebte ich in den frühen Morgenstunden, dass viele Teilnehmer so in ihr Spiel vertieft waren, dass der Sonnenaufgang an ihnen vorüberging. Leider musste ich zu diesem Zeitpunkt Patricks Anfrage nach einer Partie „Orleans“ zurückweisen, weil ich völlig fertig war (Patrick, falls du das hier liest – ich stehe für eine nachträgliche Partie jederzeit bereit!) – zum Glück war ich nicht der einzige…

 

Herr Hainz und Herr Wagner bei der Arbeit

Als Herr Wagner gegen halb acht frische Brötchen auftischte, füllte sich der Saal dennoch merklich. Nach einem ausgiebigem Frühstück, netten Gesprächen, vereintem Einsatz beim Aufräumen und einer letzten Partie „Blood Rage“ endete unsere gemeinsame Nacht für die letzten gegen 12 Uhr. Wer an dieser Stelle noch gerne ein Fazit hätte, sei auf den T-Shirt-Druck von Herrn Wagner verwiesen…

zermarterte Hirne und kein Land in Sicht bei „T.I.M.E Stories“


Lange Nacht der Spiele reloaded (2016)

Am 04. Mai 2016 fand ab 18:30 im Musiksaal in Bau III unsere zweite „Lange Nacht der Spiele“ statt. Dank Himmelfahrt war am kommenden Tag schulfrei und so bestand für uns die Möglichkeit, mit euch an der Schule zu bleiben, um bis tief in die Nacht zu zocken und die Veranstaltung bei einem gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen ausklingen zu lassen. Wir hatten nur nicht mit der überwältigenden Resonanz durch euch gerechnet, dass wir uns überlegen müssen, nach welchem Anmeldeverfahren wir nächstes Jahr verfahren werden: Insgesamt nahmen rund 120 SchülerInnen teil, darunter auch Ehemalige und ein paar Freunde von außerhalb; den Escape Room spielten für euch insgesamt 18 verschiedene Lehrer probe. Aber von vorne:

Die Anmeldung
21 Uhr: Hier sitze ich und überlege fieberhaft, ob ich dem Helden sein letztes Unterhemd klauen kann, ohne dass es danach für mich selbst „Willkommen im Dungeon“ heißt. Ein Stockwerk höher hört man plötzlich mehrere Leute rennen. Da muss sich im von der Technik-AG betreuten Escape Room wohl ein unvorhergesehener Zwischenfall ereignet haben.
Der Gedanke an diese amüsante Umschreibung entlockt dem Abenteurer bei „Robinson Crusoe” höchstens ein müdes Lächeln. So würde man sagen, wenn man es NETT ausdrücken wollte. Die Zwischenfälle hier entsprechen eher der Kategorie „unabwendbare Katastrophen”. Nur die Hoffnung daran, Jenny vielleicht doch noch zu retten, lässt einen nicht die Flinte ins Kor… pardon, ins Rettungsboot werfen.

Der Escape Room
Nachdem die Specials letztes Jahr so gut angekommen waren, wollten wir dieses Jahr noch einen draufsetzen und haben uns dafür entschieden, einen Escape Room anzubieten. Da wir euch jedoch nicht tatsächlich einsperren wollten, wurde die Hintergrundgeschichte von Herrn Hainz in ein Hotel verlegt, in dem ein Künstler sein Atelier hat und dort vom BND überwacht wird. Die Anmoderation erfolgte durch einen stimmungsvollen Auftaktfilm (Bilder der einzelnen Szenen sind rechts abgebildet), der von Tobias Barnowsky produziert wurde. Die Technik-AG (unter Raphael van Riesen und Cornelius Betz) zeichnete für den technischen Aufbau und die Betreuung der Teilnehmer während der einzelnen Runs verantwortlich. Vielen Dank euch fleißigen Helfern!

 


oben: das Atelier, Lehrer als BND-Agenten, Überwachung des Spielgeschehens von außen und Geheimnisse, die sich erst im Schwarzlicht offenbaren

Der Brettspielbereich
Nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn Wagner, Hainz und Salomon (in den Musiksälen des Gymnasiums und der Realschule) blieb als erster besonderer Moment hängen, wie in einem langen Zug und stiller Einvernehmlichkeit Unter- neben Oberstufenschüler in großem Pulk durch den Gang zum Eingangsbereich von Bau III trotteten, um dort ihre Schlafsachen abzulegen.
Um 19:00 waren bereits mehr als 100 Teilnehmer anwesend und alle Plätze zu den verschiedenen Events in den Anmeldelisten belegt – bis um 03:30 morgens!
Von Anfang an wurden Spiele unterschiedlichster Komplexität in Angriff genommen, von „Kuhhandel“ und „King of Tokyo“ über „Der Widerstand“ und „Dixit“ bis hin zu „Winter der Toten“ und „T.I.M.E Stories“ (wo das Szenario von Herrn Hainz kritischer Prüfung unterzogen wurde). Die Spielerei zog sich durch die ganze Nacht und es waren nie weniger als 45 Personen – das war gegen 04:00 morgens – im Brettspielbereich anwesend. Selbst beim Frühstück wurde nebenher gezockt und es bildete sich auch eine Poker-Gruppe wie im letzten Jahr.
Die nachfolgenden Bilder sind in chronologischer Reihenfolge und dokumentieren das Spielgeschehen bis zum Frühstück:


„Betrayal at House on the Hill“ mit Herrn Kreis (unten, zweites Bild von rechts)
„Escape“ am Morgen bringt den Kreislauf in Schwung (unten, rechtes Bild)

Das Turnier
Das „Willkommen im Dungeon!“-Turnier fand unter der Leitung von Herrn Wagner gegen 22:00 kurzfristig im Informatikraum 3 statt. Die Spielexemplare wurden uns dankenswerterweise vom Heidelberger Spieleverlag zur Verfügung gestellt. Nachdem Herr Wagner den 24 Teilnehmern die Spielregeln mittels einer selbst erstellten ppt-Präsentation nähergebracht hatte und die letzten vermissten angemeldeten Mitspieler gefunden worden waren, konnte sich Jan Kromer nach mehreren Runden im Finale gegen seine Kontrahenten durchsetzen und den ersten Platz sichern.

Das Liverollenspiel: „Dracula“
Nach dem Erfolg von „Dracula“ im letzten Jahr waren alle Plätze zu einem der beiden angebotenen Durchgänge innerhalb kürzester Zeit belegt. Wieder war es die Hauptaufgabe der teilnehmenden Gäste, den Grafen ausfindig zu machen. Allerdings war die Sani-AG diesmal mit von der Partie und sorgte durch weitere Protagonisten, die aufwendig geschminkt das nächtliche Gebäude – und insbesondere die Kellerräume – durchstreiften, für zusätzliche Atmosphäre…

Professionelles Schminken im Saniraum, farbige Kontaktlinsen und los geht’s!

Nach dem gemeinsamen Frühstück, das der ein oder die andere beinahe verschlief, wurde dank der vielen helfenden Hände das lästige Aufräumen in Rekordtempo gemeistert und es bildeten sich spontan noch einmal Gruppen, um eine weitere Runde „Escape“, „Betrayal at House on the Hill“ – das wir jetzt übrigens für die ältere Zielgruppe (neben „Takenoko“ für die jüngeren Spieler) in unserer Bestandsliste haben – oder „Codenames“ in Angriff zu nehmen. Die ganz hartgesottenen Spieler verließen nach einer letzten Runde „Seasons“ gegen 14:00 das Schulgelände.

Das wollte ich zur langen Nacht der Spiele noch sagen…
Das Feedback reichte von „Hammeeer!“ und „Super!“ über den obligatorischen Ruf nach Wiederholung bis hin zu „Viel Abwechslung, damit man die Nacht durchmachen kann!“ oder „Ich fand alles gut, aber schade, dass nicht alle geholfen haben aufzuräumen. :)“
Die Schülerin eines anderen Gymnasiums beschrieb das Event als „unglaublich“ und war voll des Lobes und ein Ehemaliger reflektierte über die „immense Vorbereitung“, die nötig gewesen sein muss, um die LNdS auf die Beine zu stellen – als Lehrer freuen wir uns natürlich über solche Rückmeldungen, denn auch wenn viel Herzblut von uns in das Event fließt, steckt doch auch sehr viel Arbeit in der Vorbereitung…
Eines zumindest können wir mit Bestimmtheit von uns geben: Eine Wiederholung nächstes Jahr ist fest eingeplant!


Wie alles begann: Lange Nacht der Spiele (2015)

23 Uhr. Die Zeit wird knapp. Nur noch eine Runde zu spielen. Und ich muss noch drei Familienmitglieder über den Styx bringen, um mir den Hauch einer Chance auf den Sieg über meine Mitstreiter zu wahren. Wenigstens den Fährmann kann ich bezahlen. Mein Nebenmann nicht. Geschieht ihm recht, hat er mich vorhin bei „Sushi Go!“ aus dem Turnier geworfen.


Einige Meter entfernt flucht jemand. Da hat wohl einer noch eine Ladung Tiere abbekommen, mit der er so nicht gerechnet hat. Am Nachbartisch werden währenddessen lautstark Theorien zur Herstellung alchemistischer Tränke angezweifelt und letztlich via Smartphone-App überprüft. Brettspiele sind im digitalen Zeitalter angekommen und wir gleich in der Geisterstunde, welche das nächste Spiel umso reizvoller erscheinen lässt…

Um ihre vollmundigen Versprechen einzulösen und alle verschiedenen Geschmäcker zu berücksichtigen, organisierte Herr Wagner bereits im Vorfeld zur langen Nacht der Spiele die Verpflegung, während Herr Hainz parallel dazu inhaltliche Dinge koordinierte und Öffentlichkeitsarbeit leistete – zu ihrem Glück, denn mit dem Aufbau der Location und einer weiteren, geheimen Örtlichkeit am Nachmittag sollten sie bis 18:30 gerade so eine Punktlandung absolvieren…

Die Frage, ob sich überhaupt ausreichend viele der Teilnehmer einfinden würden, war ziemlich schnell geklärt. Bereits um 19:00 waren im erweiterten Musiksaal vom Sechstklässler bis hin zum Ehemaligen alle Altersklassen vertreten.

Wir begannen in netter Umgebung (mit angerichtetem Früchtebuffet und gekühlten Getränken) und lockerer Atmosphäre mit einigen Neuheiten wie Lords of Xidit“, während sich in der Mitte des Raums schon wieder ein großer Tisch zu Der Widerstand“ bildete.Dort hätten unerfahrene Beobachter die Stimmung alsbald leicht missinterpretieren können – die Nachbartische jedoch wussten die (im positiven Sinne) emotionalen Ausrufe an besagtem Tisch nicht nur richtig einzuordnen, sondern ließen sich im Gegenteil auch noch mitreißen; es wurde laut.

Gegen 20:00 sollte das Sushi Go!“-Turnier stattfinden (vielen Dank noch einmal an Zoch an dieser Stelle) und es war nicht ganz einfach, für Ruhe zu sorgen, um in Form einer kurzen Präsentation noch einmal kurz die Spielregeln (Wagner) als auch den Turniermodus (Hainz) erläutern zu können…

Adina, ich habe heute leider kein Nigiri für dich!Ab 20:30 wurde von den 30 Teilnehmern mit harten Bandagen gekämpft und einige selbsternannte Favoriten scheiterten schon früh. Mittlerweile waren alle im Fieber, und da man einmal verlieren durfte, blieb die Spannung, wer es denn ins Finale schaffen würde, konstant hoch. Dies machte sich insbesondere an den rapide schwindenden Süßigkeitsvorräten bemerkbar. Erst um 23:00 war es soweit, dass feststand, wer im Finale stehen würde. Der Rest sammelte sich im Kreis um den Finaltisch und zollte den teilweise sehr unterschiedlichen Strategien professionelle Aufmerksamkeit. Dabei wurden hinter mehr als nur einer vorgehaltenen Hand Spielzüge kommentiert und Strategievermutungen ausgetauscht. Herr Hainz musste als Schiedsrichter nicht nur einmal für Ruhe sorgen. Kurz vor 24:00 und vor bis dahin etwa 50 Zuschauern hatte sich Niko trotz Spielfehler im mittleren Spiel gegen die beiden anderen Finalisten durchgesetzt, indem er sich die vorbeikommenden Karten immer wieder eingeprägt und den Puddingmalus (detaillierte Spielregeln hier) in Kauf genommen hatte.

Finalrunde – quiet please!

 

Jungbäuerinnen bei „Agricola“

 

Was wäre eine Übernachtung in der Schule, ohne die Umgebung auszunutzen? Diese Frage führte uns dazu, eine Art Werwolf live“ durchzuführen – dazu bedienten wir uns eines alten Spiels namens „Dracula“, dessen Missionskarten wir dem Schulgebäude anpassten – leere Schränke in verlassenen Klassenzimmern, der Spiegelsaal im Keller, alte Bunkerwände, ein Totenkopf und die „Seelenglocke“, die für gewöhnlich bei GLKs zum Einsatz kommt, halfen uns dabei. Ausgangspunkt für das Gänsehaut garantierende Abenteuer, das jeweils zu zwölft stattfinden konnte, war der umgebaute Raum 500, der sich mit Hilfe von Requisiten der Theater-AG, den Schädeln aus der Biologie und einer Unmenge von schwarzem Stoff sowie Kerzenlicht in einen düsteren Festsaal verwandelt hatte. Leider durfte jeder nur einmal teilnehmen, damit alle Interessenten in den nächsten viereinhalb Stunden auf ihre Kosten kommen konnten.

Hainz: „Nun war ich mir sicher, dass sich der ein oder andere Tisch auflösen würde, doch bei vielen Teilnehmern überwog der Spielspaß die Müdigkeit. Morgens um fünf ließ ich mich zu einer Runde „Zooloretto“ überreden, während immer noch etwa 30 weitere Spielwütige die Nachbartische okkupierten. Da ich zuletzt kaum noch die Augen offenhalten konnte, wollte ich mich kurz hinlegen und verschlief die Revanche – im Gegensatz zu Herrn Wagner. Mittlerweile war die Sonne aufgegangen und spaßeshalber fragte ich, ob denn noch jemand Lust auf eine Runde „Die Alchemisten“ hätte. Eine Frage, die ich mir hätte sparen können. Natürlich hatte noch jemand Lust.“

morgens halb acht in DeutschlandInzwischen war die Anzahl der Spieler auf knapp über 20 Personen gesunken und am Haupttisch wurde gepokert. Die Zahl blieb konstant bis zum abschließenden Frühstück, als auch die Leute, die in zwei vorbereiteten Zimmern übernachtet hatten, wieder dazustießen. Gemeinsam und in gemütlicher Runde ließen wir die Nacht bei Kaffee und frischen Brötchen ausklingen, wobei auch noch da gepokert und Sushi Go!“ gespielt wurde – um es mit Herrn Wagners Worten auszudrücken: „Nicht mal in Ruhe essen war drin!“

Wir danken all denjenigen, die sich so rege an der ersten „Langen Nacht der Spiele“ beteiligt und zu ihrem Erfolg beigetragen haben!

 

 

Skip to content